Montag, 12. Mai 2014

Smartphones rauben britischen Kindern den Schlaf

Organisation empfiehlt Wecker statt Handy - Fast die Hälfte websüchtig

Mädchen mit Handy: Gefahr, süchtig zu werden
(Foto: pixelio.de, S. Hofschlaeger)

London (pte001/12.05.2014/06:05) - Fast die Hälfte aller britischen Kinder im Unterstufenalter ist süchtig nach Smartphones - ein Umstand, der sogar zu Schlafproblemen führt. Die englische Charity-Organisation Tablets for Schools empfiehlt daher, Kindern als Wecker eher Alarmuhren zu kaufen, anstatt mit internetfähigen Geräten ins Bett zu gehen. Denn das Internet raubt - durch die damit verursachte Gehirnaktivität - den Schlaf.

Mädchen besonders betroffen

Die Organisation hat einen diesbezüglichen Ratgeber bereits an Schulen ausgeschickt, der Eltern empfiehlt, ihre Sprösslinge am Abend ohne Smartphones, Tablets oder Laptops ins Bett zu bringen. Das Dokument bezieht sich dabei auf eine Untersuchung unter 2.200 Schülern. Danach hat fast die Hälfte der befragten Kinder zugegeben, von den elektronischen Geräten mit Internetzugang kontrolliert zu werden.

Vier von zehn Kindern kommen kaum mehr ohne Smartphones oder Tablets zur Ruhe. Zwei Drittel gaben zu, die Geräte mit Internetzugang nachts mit ins Bett zu nehmen. Mädchen sind von der Sucht eher befallen (46 Prozent) als Jungen (36 Prozent). Ein zwölfjähriges Mädchen: "Mir wurde gesagt, dass ich süchtig nach dem Internet bin, und ich das Web gegenüber anderen Menschen bevorzuge."

Fünf-Punkte-Plan gegen Sucht

Tablets for Schools, die von Firmen wie Google, Sony, Samsung, Carphone Warehouse und Virgin Media unterstützt wird und sich ursprünglich für Tablets in den britischen Klassenzimmern eingesetzt hat, will nun mit einem Fünf-Punkte-Plan die Kinder davor schützen, süchtig nach Smartphones und anderen Geräten mit Webzugang zu werden.

Erstens: "Schalte Deine Geräte 30 Minuten vor dem Schlafengehen aus und verwende Dein Smartphone nicht als Wecker." Zweitens sollen sich die Kinder Zeitlimits für die Verwendung ihrer Internetgeräte setzen. Drittens sollen Elter sicherstellen, dass die Geräte für bestimmte Zeiten innerhalb einer Woche oder eines Tages abgeschaltet bleiben. Viertens sollen sich die Kinder gegen Langeweile Interessen oder Hobbys suchen. Fünftens: Die Kinder sollen die Geräte beim Lernen abgeschaltet lassen.


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Mittwoch, 7. Mai 2014

Menschen gähnen verstärkt, um Gehirn zu kühlen

Temperaturunterschiede ausgeglichen - Studien in Wien und Arizona

Gähnende Frau: Gehirn-Temperatur muss stimmen
(Foto: Andrew Gallup)

Wien/Oneonta (pte002/07.05.2014/06:05) - Menschen gähnen, um das Gehirn zu kühlen. Auf diese Funktion der Thermoregulierung durch das Gähnen weisen Experten der Universität Wien in Kooperation mit US-Wissenschaftlern des SUNY College hin. Denn Schlafzyklen, kortikale Erregungs­zustände und Stress sind durch schwankende Gehirntemperaturen gekennzeichnet. Gähnen gleicht diese Temperaturunterschiede hingegen aus und gewährleistet eine optimale Homöostase, also einen Gleichstand.

"Wärmefenster" relevant

Die Forscher vermuten, dass kalte Temperaturen zu niedrigen Gehirntemperaturen führen. Durch das Gähnen lässt sich die vorgegebene Umgebeungstemperatur manipulieren. Denn, so die Hypothese der Fachleute: Gähnen findet nur unter optimalen Temperaturbedingungen, in einem sogenannten "Wärmefenster" statt.

Jorg Massen und Kim Dusch von der Universität Wien untersuchten die "ansteckende" Gähnfrequenz von Fußgängern auf den Straßen Wiens sowohl in Sommer- als auch in den Wintermonaten und verglichen sie mit den Ergebnissen einer identen, früheren Studie im trockenen Klima von Arizona. Passanten wurden gebeten, eine Bilderserie von gähnenden Menschen zu betrachten und über ihr eigenes Gähnverhalten zu berichten.

Gähnen als Thermoregulation

Die Wissenschaftler kommen bei ihrer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Wiener im Sommer mehr gähnten als im Winter, während die Befragten in Arizona umgekehrt mehr in den Winter- als in den Sommermonaten gähnten. Dabei geht es jedoch nicht primär um die Jahreszeit oder die Anzahl der Tageslicht-Stunden, als vielmehr darum, dass "ansteckendes" Gähnen von optimalen Umgebungstemperaturen um rund 20 Grad Celsius abhängig ist.

Das "ansteckende" Gähnen nahm mit den relativ hohen Sommertemperaturen von 37 Grad Celsius in Arizona und den niedrigen, rund um den Gefrierpunkt befindlichen Wintertemperaturen in Wien ab. "Gähnen als Thermoregulation für das Gehirn kann nicht funktionieren, wenn die Umgebungstemperatur und Körpertemperatur gleich hoch sind. Bei Umgebungstemperaturen um den Gefrierpunkt ist dies ebenfalls nicht notwendig - oder sogar gefährlich", erläutert Massen.


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